Bienenfreundliche und wassersparende Gärten

Staudenmischbepflanzung Kreisverkehr am Kuglhof in Pfaffenhofen

08. Februar 2019

Wie können private Gärten und öffentliche Grünflächen attraktiv, insektenfreundlich und zugleich pflegeleicht gestaltet werden? Begleitend zum Volksbegehren Artenschutz wollte die SPD Schrobenhausen – Aresing mit ihrem Infoabend dieser Frage nachgehen. Als Referenten hatte die SPD hierzu den Leiter Stadtgrün Pfaffenhofen, Mario Dietrich gewinnen können. In einem Punkt waren sich Referent, Veranstalter und die etwa 40 Zuhörer im Aresinger Sportheim einig: Artenschutz kann nicht ohne die Landwirtschaft funktionieren, jedoch kann jeder einzelne zum Beispiel durch sein Konsumverhalten oder mit der Gestaltung seines Gartens dazu beitragen.

Gleich zu Beginn seines Vortrags verwies Dietrich auf die sogenannte Krefelder Studie. Diese besagt, dass bei Fluginsekten ein Rückgang um 75 % zu verzeichnen sei. Weniger Insekten bedeutet für etliche Vogelarten auch weniger Nahrung. Zudem seien Insekten auch Bestäubung zahlreicher Pflanzen notwendig und damit auch ein erheblicher wirtschaftlicher Faktor. Ein wichtiger Punkt für einen bienenfreundlichen Garten spiele die Auswahl der Pflanzen. So seien voll blühende Blumenzüchtungen zwar dekorativ, aber für Insekten nicht zugänglich und daher weitgehend nutzlos. Um den Pflegeaufwand dauerhaft gering zu halten, sei vor allem der Aufbau des Bodens von Bedeutung. Für größere Flächen eigne sich eine sogenannte Bienenweide. Der Boden hierfür sollte möglichst mager sein und durch einen geeigneten Schnittzeitpunkt, verjünge sich der Pflanzenbestand Jahr für Jahr von selbst. Für kleinere, eingefasste Flächen empfahl Dietrich Staudenmischbepflanzungen. Eine derartige Bepflanzung findet man in Pfaffenhofen zum Beispiel im Kreisverkehr am Kugelhof. Im Gegensatz zur sonst oftmals üblichen Bepflanzung mit einem sogenannten Sommerflor, ließen sich dadurch erheblich Kosten und Wasser sparen. Hierfür sollte nach Möglichkeit auf kiesigem Untergrund eine Schicht aus gedämpften Humus aufgebracht werden. Darauf werden dann die Stauden gesetzt und der Boden dann mit Sand oder Kiesel angefüllt. Dadurch könne man verhindern, dass Unkräuter sich ausbreiten. Durch eine entsprechende Auswahl der Pflanzen, wie Tulpen, Taglilien, Bergminze oder Brandkraut, könne sich der Gartenbesitzer ganzjährig über einen dekorativen Garten erfreuen, der zugleich Insekten Nahrung bietet und bei richtiger Behandlung zudem auch noch dauerhaft pflegeleicht ist. Anders als bei Kiesgärten, die nur in den ersten Jahren ohne größere Pflegemaßnahmen auskämen.

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