Im Nachgang zur letzten Stadtrat Sitzung und im Hinblick auf die Berichterstattung der Schrobenhausener Zeitung möchte die SPD noch einige Anmerkungen zum Thema anbringen:
1.
Wir haben kein Problem damit, das sich der Stadtrat hier eine Ohrfeige für das fehlende Ergebnis abholt. Dann muss man aber auch offen über die Ursachen sprechen.
Dass es in der letzten Stadtrat Sitzung so gekommen ist, war jedoch - zumindest unserer Ansicht nach - nicht vom gesamten Rat zu vertreten. Das Scheitern hatte einen Namen mit 6 Buchstaben. Nämlich Pro SOB! Diese Gruppierung war nämlich die einzige, die konsequent gegen alle Vorschläge der Sanierung und des Neubaus gestimmt hat. Hatten sie nach Außen hin in der Debatte noch vertreten eine Sanierung mittragen zu können, wurde dann jegliches Ergebnis in der Abstimmung selbst blockiert. Als einzige Fraktion stimmte man konsequent gegen alle 3 Vorschläge. Damit blockierten sie als Zünglein an der Waage zwischen den beiden Lagern Neubau und Sanierung konsequent jegliche Entscheidung.
Damit ist diese Fraktion, die einmal angetreten ist um einen Bürgermeister Plöckl zu blockieren noch nicht im heutigen Schrobenhausen angekommen. Wie üblich hat diese Fraktion wieder einmal ein Ergebnis für die Schrobenhausener, was dem Namen dieser Gruppierung entsprechen würde, blockiert. Wenn man schon alles blockiert, dann sollte man doch zumindest den Mum in den Knochen haben dies nach Außen zu kommunizieren und die Fraktion und Gruppierung in kontra SOB umbenennen.
Man kann nur hoffen dass der Wähler bei der nächsten Wahl seine Konsequnzen daraus zieht.
Wir gehen davon aus, dass auch bei ProSOB bekannt ist, dass auch ein Bürgerentscheid eine Menge Geld kostet, Geld dass wir anders sinnvoller einsetzen können.
2.
Man darf das Thema Stadthalle nicht isoliert von anderen Themen sehen. Jeder Stadtrat hätte gern einen "Traumpalast" für unsere Bürger gebaut, wenn dies nur ansatzweise finanzierbar gewesen wäre.
Gegen einen Neubau sprechen gravierende Argumente, hauptsächlich aus finanzielle. Es gibt zwei Kostenschätzungen für eine Sanierung der Halle, die bei rund 1,6-1,8 Millionen € liegen und dabei eine Komplettsanierung inklusive energetische Sanierung beinhalten. Im Laufe eines Baus kommen immer Begehrlichkeiten auf und sicher auch Kostensteigerungen im Verhältnis zu den zuletzt kalkulierten Preisen. Letztendlich wäre hier eine solche Komplettsanierung für Schrobenhausen finanzierbar. Dabei darf man nicht vergessen, dass bei dieser Sanierung auch eine gestalterische Veränderung der Halle zumindest in Teilzügen möglich ist. So sollen z.B. neue Fenster eingebaut werden. Allein größere Fensterausschnitte in dem jetzigen Gebäude würden die Anmutung und das Raumgefühl der Halle vollständig verändern.
Eine Sanierung hat weiterhin den Vorteil, dass die Halle fast nahtlos zumindest in Teilen weitergenutzt werden könnte. Ein Neubau würde bedeuten, dass Schrobenhausen über 2-3 Jahre ohne Stadthalle wäre, denn die Projekte bei denen die Stadt die Bauten in den zeitlichen Rahmen, die man sich einmal vorgestellt hatte realisiert hat sind sicher nicht besonders zahlreich (siehe Mittelschule). Gleichzeitig kommt hinzu, dass nach den Kostenschätzungen alleine der Abbruch der jetzigen Halle rund 300.000 € kosten würde. Für diesen Betrag hätte bei einer Sanierung die Halle schon eine Heizung und einen Vollwärmeschutz.
Nach den Aussagen der Planer, die die Kostenschätzungen gefertigt haben, ist die alte ehemalige Turnhalle in einem baulichen ordentlichen Zustand. Eher schlechter von der Bausubstanz ist, was landläufig wohl kaum bekannt ist, dass unter Höllbauer angebaute Foyer, bei dem massive bauliche Fehler gemacht wurden. Damit ist eine Sanierung der Haupthalle auf jeden Fall zumindest aus technischer und wirtschaftlicher Sicht, sinnvoll.
Die Befürworter eines Neubaus sprechen immer nur von einem Neubau und einem Kostenrahmen. Dabei hat noch nie einer erklärt, was er denn gern bauen würde. Dies ist das Problem bei einem Neubau. Alle Kostenschätzungen für einen Neubau beruhen auf Grobschätzungen mit einer Kubatur. Der Stadtbaumeister pflegt hier immer zu sagen: "Sagen Sie mir, was sie für eine Halle bauen wollen, dann sage ich Ihnen was das kostet.“ Festlegungen hierzu fehlen jedoch von den Baubefürwortern völlig. Nach der jetzigen Kubatur bekämen wir eine zweckmäßige Halle von ähnlicher Größe neu für jedenfalls mehr als 5 Millionen € (je nach Ausstattung) also mehr als das Doppelte der maximalen Sanierungskosten. Geringere Kosten sind nur bei einem Bau in Fertigbauweise denkbar. Fraglich ist oder eine solche industrielle Lagerhalle den Erwartungen an eine Stadthalle an einem solch exponierten Platz gerecht wird. Wer für einen Neubau ist, sieht also nur das Einzelprojekt und nicht die Gesamtentwicklung Schrobenhausen.
Möchte man mehr, so wird es auch nach allen Schätzungen deutlich mehr kosten. Tatsache ist nämlich, dass immer dann wenn gebaut wird im Rahmen der Bauphase dann so Sätze auftauchen wie "Wenn wir jetzt schon bauen… dann…". Kostensteigerungen und Mehrausstattungen sind deswegen hier wohl kaum zu vermeiden. Solche Mehrkosten wären bei einer Sanierung wegen des geringeren finanziellen Rahmens jedoch wohl voraussichtlich noch finanzierbar.
Nur am Rande sei darauf hingewiesen dass die besichtigte Halle in Pocking auch eine Sanierung mit Anbau war, die allen Stadträten gut gefallen hat.
Die Stadt hat viele Projekte zu schultern und zu finanzieren. Zurecht würden wir uns eine Ohrfeige vom Bürger abholen, wenn wir andere wesentlich dringender Projekte nicht finanzieren können, weil wir dieses Geld in den Neubau einer Stadthalle gesteckt haben. Wir spielen hier schließlich nich SimCity sondern wir sind in der realen Welt.
In einem Nebensatz haben uns die Stadtplaner mit auf den Weg gegeben, dass bei der Innenstadtsanierung hier die Sanierung des Rathauses vor der Inangriffnahme des Lenbachplatzes durchgeführt werden sollte. Dieses Projekts wurde auf Antrag des CSU-Stadtrats Winter im Hinblick auf das zukünftige Projekt Stadthalle, in das man möglicherweise ein Rathaus integrieren könnte, von der Tagesordnung genommen. das sollte jetzt ja wohl vom Tisch sein, sodass die Sanierung des Rathauses wieder in Angriff genommen werden muss. Letztendlich gibt es eine Grundsatzentscheidung des Stadtrats, dass das Rathaus erhalten bleiben wird. Mit dem neuen Lenbachplatz wird ein Kleinod in der Innenstadt entstehen. Wichtig ist, dass dann auf diesem Platz auch ein Rathaus steht, dass diese Namen auch verdient. Deswegen möchten wir dieses Geld in eine ansprechende Gestaltung des Rathauses stecken, damit dort bei der Sanierung auch ein Gebäude entsteht, dass dem Kleinod Lenbachplatz würdig ist. Die Bilder, die die Stadtplaner hier in ihrem Konzept des Lenbachplatzes vom Rathaus gezeichnet haben, auf denen es mit durchgehenden Glasfassaden zwischen den Betonstehlen dargestellt ist, geben hier einen Ausblick auf das Mögliche. Hier gehört nicht nur ein saniertes sondern auch ein ansprechend gestaltetes Rathaus hin. Wir werden beantragen dass hierfür demnächst ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben wird. Dafür und für die anschließende Sanierung werden wir dieses Geld dringend benötigen.
Jetzt ist es an ProSOB sich zwischen den Lagern zu positionieren oder zumindest ein Zukunftskonzept vorzulegen, denn immer nur "Nein" ist keine Lösung. Weiterhin gilt es aber auch für den Rest daran zu arbeiten hier einen tragfähigen Konsens zu finden. Denn es ist Aufgabe des Stadtrats zu entscheiden und nicht zu blockieren.